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Original Elsässer Flammkuchen

Ursprünglich stammen mein Herzensmann und ich aus dem Rhein-Main-Gebiet und Rheinland. Unsere Lieblingsspeisen waren damals Kartoffeln mit Grüner Soße (mein Herzblatt ist echter Frankfurter, das erklärt alles) und ich hätte für einen saftigen rheinischen Sauerbraten mit Rosinen jeden Weg auf mich genommen. Doch dann verschlug es uns – beruflich – ins Badische und dieser Umzug hat unser Leben komplett umgekrempelt. Denn hier haben wir Fuß gefasst, hier sind wir uns zum ersten Mal begegnet und vor allem haben wir uns erst jeder für sich und dann gemeinsam ein Zuhause geschaffen. Außerdem haben sich unsere kulinarischen Horizonte erweitert, denn wir wohnen  knapp 15 Kilometer von der französischen Grenze entfernt – und da tobt nunmal der Genießer-Bär. Durch die Nähe sind in Baden und in der Ortenau die Einflüsse der französischen Küche extrem zu spüren. Hier gibt es in fast jedem Restaurant das berühmte Coq au Vin, Zwiebelsuppe oder eine Tarte Tatin.

Eines weiteres Highlight, das es hier quasi an jeder Straßenecke gibt und das auf keiner Feier fehlen darf, ist der Flammkuchen, der schon ewig den Weg über die Grenze gefunden hat. Dabei handelt es sich um einen hauchdünnen Brotteig, der traditionell mit Zwiebeln, Speck und Créme belegt wird. Aber auch andere Varianten verführen den Gaumen, so wird er gerne mal mit Lauch, Zwiebeln und Schmand belegt oder fruchtig-süß mit Äpfeln oder Bühler Zwetschgen. 

Prima zum Vorbereiten und ruck, zuck fertig

Natürlich ist so ein Flammkuchen eine prima Geschäftsidee. So gibt es in jedem Supermarkt und sogar beim Getränkehändler frische oder tiefgekühlte fertige Flammkuchen-Böden, die man dann nur noch bei Bedarf belegt und backt. Es gibt tatsächlich einige Produkte, die nicht schlecht sind, doch wir machen unseren Boden dann doch lieber selbst, denn zum einen wissen wir genau, was drin ist und zum anderen stehen die Kosten für die wenigen Zutaten (Mehl, Olivenöl, Salz & Muskat) in keinem Verhältnis zu den Kosten für einen fertigen Boden. Doch nun endlich zum Rezept…

Das Blitz-Rezept für den Elsässer Flammkuchen

Zutaten für 4 Flammkuchen:
330 g Mehl
6 EL Olivenöl
2 Prisen Salz
225 ml Wasser

Zubereitung: Backofen auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Nun alles miteinander verkneten – das war’s auch schon. Unser Tipp: Das Wasser nach und nach einkneten, denn dann hat man am besten im Gefühl, wann der Teig schön elastisch ist. Denn das ist die Grundvoraussetzung, dass der Boden nach dem Backen auch wunderbar knusprig wird.

Der Teig wird je nach Geschmack  rund oder quadratisch ausgerollt und in eine gefettete Springform (ø 24 cm) oder auf ein mit Backpapier belegtes Blech gegeben. Und schon geht es um den Belag. Als erstes wird der Teig mit einer Schicht Saurer Sahne, Schmand oder Creme frâiche eingestrichen. Was Ihr benutzt, ist eigentlich egal, beim original Elsässer Flammkuchen wird Créme frâiche genommen, aber vielen ist das zu fett. Danach ein bisschen Muskatnuss drüberreiben und schon kommen in dünne Ringe geschnittene Zwiebeln und klein geschnittener, geräucherter Speck darauf. Hier mag ich keine Mengenangabe machen, denn wir lieben z.B. extrem viel Zwiebeln, andere rümpfen dabei die Nase. Deshalb haltet es ganz nach Lust und Laune. 

Last but not least wandert der Elsässer Flammkuchen  für ca. 10 bis 12 Minuten in den Ofen. Fertig! Habt Ihr Lust bekommen? Dann viel Spaß beim Nachbacken und guten Appetit.

Eine kleine „ich weiß was Angeber-Geschichte“ am Rande: Früher wurde ja alles im Holzbackofen gebacken. Um festzustellen, ob die Temperatur fürs Brot reichte, wurde ein Probefladen in den Ofen geschoben. Kam er nach 10 Minuten zu dunkel aus dem Ofen, war dieser zu heiß und man musste mit dem Brotbacken noch warten. War der Fladen zu hell, wurde mehr Holz aufgelegt. Tja, und da man nichts verschwenden wollte, haben sich die Elsässer Bauern den Fladen mit dem belegt, was sie hatten – Zwiebeln, Speck und Schmand.

  

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